BOTSWANA Safari News Letter November 2001 - Safari Erlebnisse mit Uschi

Wildhunde schüchtern Löwenrudel ein

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BOTSWANA Safari News Letter November 2001 - Safari Erlebnisse mit Uschi

Wildhunde schüchtern Löwenrudel ein

Saisonende, die ersten jungen Impalas werden geboren

Dicke, dramatisch aufgetürmte Wolkenberge stehen am Himmel als die letzte Safarigruppe dieser Saison in Maun eintrifft. Das Klima hat von extrem Trocken auf feuchtheiss umgeschlagen. Ngamiland im Norden Botswanas hatte erste zaghafte warme Regenfälle, die die kahlen Bäume und Büsche und die verdorrte Landschaft von heute auf morgen in eine giftgrüne Wildnis verwandelte. Nach acht Monaten Trockenheit unter unerbittlicher Sonne, spriesst überall neues Leben.

Die Tümpel und Lagunen in Xakanaxa im Moremi Wildpark sind noch randvoll, aufgrund der beiden vergangenen Saisonen mit reichlichem Regen und ausgiebigen Fluten aus Angola. Nun kommt noch mehr des in Afrika so kostbaren Nasses dazu. Unbeschreiblich schön liegen kleine und grosse, Riedgras bewachsene Seen mit bizarren Baum- und Wurzelwerk gegen den blauen Himmel und wohlgeformten Wolkengebilden. Die Kameras klicken unaufhörlich. Man kann gar nicht genug fotografieren um einen Eindruck all dieser paradiesischen Szenen mit nach Hause zu nehmen.

Die Lagunen sind voll mit Reihern, Kormoranen, Löfflern, Störchen, Ibisen und den seltenen Klunkerkranichen. Wir beobachten Glockenreiher, die knietief im Wasser stehen, ihre Flügel wie Regenschirme ausbreiten und fischen. Sogar mitten im Mopanewald liegen fette Krokodile am Rande kleiner Tümpel in der Sonne.

Impalas, Wasserböcke, Lechwes, Riedböcke, Zebras, Gnus und Tsessebes grasen friedlich am Waldrand und auf kleinen Savannen. Die Giraffen müssen ihre langen Hälse nicht mehr in die Baumwipfel strecken, denn überall ist reichlich Blattwerk vorhanden.

Wir überqueren die Vierte Brücke, eine Knüppelbrücke aus Mopanepfählen, die endlich wieder repariert und befahrbar ist. Ein paar schwarze Schlammlöcher müssen durchfahren werden um zu den beiden sonst kreisrunden Krokodilpools zu gelangen, die jetzt einen einzigen riesigen See bilden. Eine grosse Flusspferd Familie steckt neugierig ihre dicken Köpfe aus dem Wasser und wackelt mit den runden Ohren. Misstrauisch wird unsere Fahrt um die Lagune verfolgt. Der trillernde Gesang des türkisfarbenen Senegal-Liest begleitet uns. Zahlreiche Sumpfantilopen grasen im seichten Wasser.

Wir erreichen die Dritte Brücke, dass Wasser spritzt Fahrzeughoch beim langsamen Überfahren der krummen Holzstämme. Das Wasser fliesst hier stark und dichter Papyrus und Farne säumen die Ufer. Die mit Buschwerk unterbrochenen Savannen hinter der Dritten Brücke sind erstaunlich trocken. Hierher haben sich die Löwen zurückgezogen. Katzen lieben keine nassen Füsse und auch nicht die heisse Sonne und so haben sich die von Hobbyfotografen so begehrten Raubkatzen im dichten Gebüsch versteckt. Selbst nach ausgiebiger Suche gelingt es uns nicht auch nur einen einzigen Löwen vor die Kameras zu bekommen.

Jeden Nachmittag beobachten wir skeptisch wie gigantische Wolkentürme am Himmel stehen. Wird es heute Nacht regnen? Wind kommt auf. Es ist wohl besser die vorsorglich aufgezogenen Regendächer über den Zelten noch mal nachzuspannen und zusätzlich zu sichern. Irgendwo, tief im Okavango Delta steigen schwarze Brandwolken am Horizont empor - ein Buschfeuer! In der Ferne grollt Donner. Nächtliches Wetterleuchten vermag das lautstarke Konzert hunderter winziger Glockenfrösche nicht zu stören.

Irgendwo hat's heute Nacht geregnet. Wir sind noch einmal verschont worden.

Auf der Fahrt nach Khwai am Nordausgang des Moremi Wildparks müssen wir grosse Schlammlöcher durchfahren. Die Land Rover sind mit zähem grauen Lehm verspritzt. Auf unserem Campingplatz in Khwai spannen wir vorsichtshalber ein grosses Regendach auf.

Wahrend der Morgenpirsch stossen wir auf frische Löwenspuren im nassen Sand. Gespannt nehmen wir die Verfolgung auf. Die Löwen benützen immer wieder die Fahrpiste und wir können gut ihren Weg durch den Busch verfolgen. Es fängt an zu regnen. Unsere Späher auf dem Land Rover Dach müssen ins Fahrzeug steigen. Nach vielen Kilometern verlieren sich die Löwenspuren im dichten Busch und wir fahren im strömenden Regen zurück ins Camp. Dort angekommen, schüttet es wie aus Eimern und wir flüchten unter unser Regendach. Wir sehen wie unsere Feuerstelle fort gespült wird und der Trailer steht bereits in 10 Zentimeter tiefem Wasser. Gut, dass in den Thermoskannen noch heisses Wasser für Tee und Kaffee ist. Der Wolkenbruch ist ausdauernd und wir können nur zusehen wie die Bäche in unserem Camp immer heftiger anschwellen und grosse Schlammlöcher füllen. Plötzlich hört der Regen auf und nach einer knappen halben Stunde sieht alles rings herum wieder hell und freundlich aus. Trotzdem muss erst die Feuerstelle entwässert werden und viele Gräben gezogen werden, damit man im Camp wieder Boden unter die Füsse bekommt. Wenigstens haben die Zelte einigermassen dicht gehalten, sodass die Bettrollen trocken sind. Einige nasse T-Shirts und Handtücher müssen auf die Wäscheleine und sind im Nu wieder Trocken. Endlich ist die drückende Hitze verschwunden und die Luft ist angenehm frisch und mild.

Nach dem Abendessen, schwirren plötzlich einige Termiten um unsere Camplampe. Innerhalb weniger Minuten fliegen und flattern Tausende langflügeliger Termiten in unserem Camp herum und wir müssen das Licht löschen um nicht weitere Termiten anzulocken. Der Termitenflug findet jedes Jahr in der Regensaison statt und Millionen Termiten verlassen ihr unterirdisches Zuhause um neue Kolonien zu gründen. Die Termiten fliegen nur kurz und werfen nach der Landung sofort ihre Flügel ab. Am Boden wimmelt es von ca. 2 cm langen Termiten und hungrige Räuber finden sich sofort ein. Eine dicke Kröte hockt am Rande einer Pfütze und braucht nur ihre lange Zunge nach den Köstlichkeiten auszustrecken. Eine Termite nach der anderen verschwindet im breiten Krötenmaul. Überall huschen Mäuse und nehmen am kulinarischen Festschmaus der Natur teil. Gerade habe ich die Safarigäste gewarnt, dass auch Schlangen nächtliche Jäger sind und man gut aufpassen muss wo man läuft, als gleich darauf vor einem Zelt eine lange Kobra gesichtet wird. Die giftige Speikobra wird über einen Stock gehängt und in sicherer Entfernung wieder frei gelassen. Diese Nacht wurden alle Zelteingänge besonders sorgfältig zu gemacht.

Auf abenteuerlicher Fahrt nach Savuti im Chobe Nationalpark, musste viel Wasser umfahren werden und immer wieder mussten Fahrzeuge und Fahrer ihre Zähigkeit und Können im glitschigen schwarzen Schlamm unter Beweis stellen. Kurz hinter dem ersten Savutihügel lag eine faule Löwenfamilie am Pistenrand. Mehrere Weibchen, zwei verspiele Löwenjungen und ein prächtiger Mähnenlöwe entlockten den Kameras viele Klickgeräusche.

Sehr früh am nächsten Morgen fanden wir weitere17 Löwen direkt am Savuti Wasserloch, kaum einen Kilometer vom Camp entfernt. Plötzlich streckten die faulen Löwen aufmerksam ihre Köpfe in die Höhe. Von der anderen Seite näherte sich ein Wildhundrudel der Wasserstelle. Die gefleckten Hunde stutzen als sie die Löwen wahrnahmen und liefen nervös auf und ab. Zwei junge Wildhunde liefen zurück in den Busch. Zwei Wildhundrüden musterten die Löwengruppe aufmerksam und liessen knurrende Warngeräusche vernehmen. Die Löwen waren nicht beeindruckt und gingen abwechselnd zum Wasser um zu saufen. Die Wildhunde knurrten unaufhörlich bis zu unserer Überraschung das gesamte Löwenrudel das Feld räumte und sich in die Büsche zurückzog. Die Wildhunde gingen trotz ihres Sieges nicht zum Saufen ans Wasser und setzten ihre morgendliche Jagt fort.

Der Weg zum Chobe Fluss war mit blühenden Büschen und pinkfarbenen Kelchen der Teufelskralle gesäumt. Auf Pirschfahrt am Flussufer entlang erlebten wir ein grossartiges Safarifinale mit vielen Elefanten, verschiedenen Antilopen, Wasservögeln, Störchen, Greifvögeln und immer wieder Löwengruppen. Farbenprächtige Sonnenuntergänge und die ersten frisch geborenen Impalas der Saison verabschiedeten die Safarigäste, die nach Victoria Falls und nach Kapstadt weiterreisten.

Bis kurz vor Weihnachten - Gruss Uschi

BOTSWANA PRIVATSAFARI - Mitte bis Ende Juni 2002 - Details auf Anfrage.