NEWS LETTER Namibia - Mai 2002 von Uschi & Joe

Kaokoland: 4-wöchige Camping Tour ab Windhoek
Etoscha NP - Kaokoland - Skelettküsten Park - Damaraland
Twyfelfontein - Mik Berge - zerrissene Berge & Ugab Fluss
Brandberg - Messum Krater - Atlantik - Kreuzkap Robben
Swakopmund - Naukluft Park - Sossus Vlei Dünen

Entlang der bekannten Touristenwege">

NEWS LETTER Namibia - Mai 2002 von Uschi & Joe

Kaokoland: 4-wöchige Camping Tour ab Windhoek
Etoscha NP - Kaokoland - Skelettküsten Park - Damaraland
Twyfelfontein - Mik Berge - zerrissene Berge & Ugab Fluss
Brandberg - Messum Krater - Atlantik - Kreuzkap Robben
Swakopmund - Naukluft Park - Sossus Vlei Dünen

Entlang der bekannten Touristenwege, besuchen wir das pflanzlich üppige und interessante Waterberg Plateau mit seiner unendlichen Aussicht in die weite Kalahari. Klippschliefer und Dikdiks sind hier so an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt, dass man sie aus nächster Nähe in Ruhe beobachten kann. Vorbei am grössten Meteorit der Welt, dem Hoba Meteorit, dem Otjikotosee und der geschichtsträchtigen Mienenstadt Tsumeb erreichen wir Fort Namutoni, an der Ostseite des Etoscha Nationalparks.

Wir beobachten Elefanten, Kudus, viele Giraffen, Gemsböcke, Springböcke, Gnus, Impalas, Dikdik und Steppenzebras (Equus burchellii) an den verschiedenen Wasserstellen entlang der weiten, trockenen Pfanne. Nach einem Lunch im Camp Halali, sehen wir auf weiteren Wildbeobachtungsfahrten, Steinantilopen, Strausse, Löwen, Gaukler, einen jungen Kampfadler und eine Vielzahl anderer Vögel. Abends an der mit Flutlicht beleuchteten Wasserstelle in Okaukuejo beobachten wir lange Zeit Spitzmaulnashörner, Milchuhus und Schakale. Im westlichen Teil Etoschas stoppen wir beim Geisterwald und sehen zusätzlich Kuhantilopen (Alcelaphus buselaphus) und Bergzebras (Equus zebra hartmannae). Wir verlassen Etoscha am westlichen Galton Tor und erreichen zum Nachmittagstee die Hobatere Lodge.

Die Nachtpirschfahrt der Lodge ist besonders lohnend. Schon nach den ersten zehn Minuten erfreuen wir uns am raren Anblick eines Erdferkels (Orycteropus afer) wie es mit der rüsselartigen Schnauze den Boden nach Termiten absucht. Zwischen Mopaneblättern sitzen Chamäleons. Hoch in einem Baum turnt im Geäst eine schlanke Ginsterkatze herum. Im Maul trägt sie ihre Beute, eine fette Maus. Als eine passende Astgabel gefunden ist, wird der Leckerbissen verspeist. Zwei Schleiereulen schauen mit grossen Augen auf uns nieder. Im Gras schleicht vorsichtig eine Wildkatze umher und eine Weissgesichteule ruft in die Nacht.

Unsere Fahrt geht nordwärts ins Kaokoland. Immer neue Bergketten kommen in Sicht. Viele Rinder und Ziegen grasen am Wegrand. Rot leuchten frische Mopaneblätter an kahlen Ästen. Nach der Regenzeit haben hunderttausende von Mopanewürmern (Raupen) die Bäume kahl gefressen, die jetzt noch mal neu ausschlagen. Diese grosse farbige Raupe gilt im südlichen Afrika als Delikatesse und wird in grossen Mengen "geerntet". In Opuwo, dem Hauptort von Namibias Nordwesten tanken wir die Fahrzeuge auf. Händler verkaufen ihre Waren auf der Strasse und an kleinen Ständen. Ovahimba Mädchen mit Ocker gefärbter Haut, sitzen in traditioneller Tracht kichernd und schwatzend unter schattigen Bäumen.

Nordwestlich führt unsere Fahrt auf rubbeliger Piste durch die Steilrand- und Zebraberge zu den Epupa Wasserfällen am Kunenefluss, Namibias nördlicher Grenze mit Angola. Unterwegs besuchen wir einen Ovahimbakraal und die mit Rinderhörnern geschmückten Grabstätten von Stammeshäuptlingen.

Die Epupafälle führen reichlich Wasser. Wir stellen unser Camp unter grossen, Schatten spendenden Fächerpalmen direkt am Flussufer auf. Faul blicken wir ins glitzernde Wasser des schnell fliessenden Kuneneflusses. Die steil aufsteigende Gischt der Wasserfälle löst sich im tiefblauen Himmel auf. Lärmende Papageien, Paradiesschnäpper und andere Vögel bevölkern das Ufer. Nachmittags, beim besten Fotolicht ersteigen wir einen Hügel, von dem man die gesamte Breite der Wasserfälle mit Felsvorsprüngen, Inselchen, Rinnsalen und dicken Affenbrotbäumen gut überblicken kann. Es ist heiss und wir suchen den Schatten eines kleinen Busches auf. Oberhalb der Fälle fliesst der Kunene breit und glatt. Die grosse mit blaugrünen Palmen bewachsene Insel, mitten im Fluss, sieht wie eine einladende Oase aus gegen die umliegende, gebirgige Wüste. Zu schnell geht die Sonne tief am westlichen Horizont organgefarben unter.

Südwestlich, auf steinigen Pisten erreichen wir Namibias steilsten Pass, den berüchtigten Van Zyl's Pass. Sehr vorsichtig fährt Joe den Land Rover über unebene, felsige Stufen extrem steil hinauf und hinunter. Die wildesten und spektakulärsten Passagen werden fotografiert und gefilmt. Dann liegt das breite landschaftlich reizvolle Marienflusstal vor uns. Von langem Gras umgeben, sind die geheimnisvollen, rotsandigen "Fairycircles" (vegetationslose Kreise) gut sichtbar. Noch einmal verbringen wir eine Nacht am rauschenden Kunene Fluss beim Camp Syncro.

Nun reisen wir nach Süden. An der berühmten "Red Drum" (roten Tonne) vorbei, überqueren wir die weite Onjuva Plain (Fläche) wo Tausende Springböcke im schulterhohen Gras weiden und Strausse um die Wette rennen. Hinter Orupembe ziehen sich links von der Pad (Piste) Etendeka Berge Richtung Süden und auf der Westseite reicht die Wüste bis zum Atlantischen Ozean.

Bei der salzigen Wüstenquelle Ogams, wo sich viel Wild aufhält, biegen wir ab und fahren dicht an der Grenze des Skelettküstenparks entlang. Immer wieder stoppen wir und Joe unternimmt Erkundungsgänge mit uns. Erst zu Fuss offenbart sich die Vielseitigkeit der an die Wüste angepassten Pflanzen- und Kleintierwelt. Die von Wind und extremen Temperaturen ausgewitterten Felsformationen faszinieren uns immer aufs Neue. Am Abend erreichen wir den Khumib Trockenfluss wo wir campieren.

Auf der einsamen Wüstenfahrt begegnen wir oft Springböcken, Oryxen und Straussen. Drei Löffelhunde schauen uns verwundert an und machen sich rasch aus dem Staub. Im Hoarusib Flussbett finden wir viele Löwenspuren. An der engsten Stelle nehmen wir ein Bad im warmen Wasser des Flusses und füllen unsere Wasservorräte auf. Im Nachmittagslicht fotografieren wir die hellen Lehmburgen (Ablagerungen).

Über herrliche mit Gras und Euphorbien bewachsene Hochtäler erreichen wir den Hoanib, dessen Wasserfluten wir im März 2002 durchfahren mussten. Jetzt ist das Flussbett trocken. Ein Wüstenelefant kommt uns entgegen. Gemütlich wandert der Dickhäuter von Akazie zu Akazie und sammelt mit dem Rüssel die herunter gefallenden Schoten auf. In unserer Nähe schüttelt er einmal kräftig den Staub aus den grossen Ohren. Das macht Eindruck. Dann zieht er weiter seines Weges.

Nach einer weiteren Übernachtung vor einer hohen Felswand im Mudorib Revier (Flussbett) suchen wir Wüstennashörner und -Elefanten im Damaraland. Die Hunkab Quelle läuft noch stark aber das Wasser ist schon leicht salzig und unser Tee und Kaffee schmeckt entsprechend. Deshalb sind wir froh als wir über Tamarisk, dem Obob Flussbett entlang die Khaiasquelle mit frischem und wohlschmeckendem Wasser erreichen. Becher für Becher schöpfen wir Wasser aus der kleinen Quelle in unseren Kanister. Hier in der Wüste lernt man den Wert des Wassers zu schätzen. An anderen Wasserstellen treffen wir auf Löwen- und Hyänenspuren und kurz darauf sehn wir eine ausgewachsene Hyäne im Schatten einer knapp drei Meter hohen Euphorbia damarana, einem Wolfsmilchgewächs, liegen. Wir sehen Bergzebra Herden mit Jungtieren, sowie Springböcke, Oryx Antilopen und Strausse.

Der Abendhimmel bietet uns gleich fünf Planeten in einer Linie: Jupiter, den brillanten Abendstern Venus, Mars, Saturn und dicht am Horizont Merkur. Bei freiem Blick sieht man die markanten Sternbilder, Kreuz des Südens, den riesigen Skorpion mit dem gelblich blinkenden Antares, sowie den auch auf der nördlichen Halbkugel sichtbaren Orion und den auf dem Kopf stehenden grossen Wagen.

Kurz streifen wir die Zivilisation, zum Tanken in Palmwag, bei den Orgelpfeifen, dem Verbrannten Berg und den interessanten Felsgravuren von Twyfelfontein. Dann geht's zurück in die Wildnis, Richtung Doros Krater und in die Mik Berge. Joe führt und durch Täler deren landschaftliche Schönheit mit Worten kaum zu beschreiben sind. Weit und breit sehen wir keine Menschen und kein anderes Fahrzeug. Wir sind dankbar für dieses Privileg der Einsamkeit.

Der Südwester (Wind) bringt nachts feuchte Luft vom Atlantik und zum ersten mal müssen wir die Überzelte über unsere Leichtzelte spannen. In der kühlen Morgenluft wandern wir den Lauf eines Bergflüsschens entlang. An vielen Stellen zeigt uns Joe Steinplatten auf denen uralte Gravuren mit Antilopen, Giraffen, Nashörnern, verschiedene Tierspuren und phantasievolle Zeichen zu sehen sind. Durch weite, öde aussehende Flächen, mit verschiedenem Gestein erreichen wir die zerrissenen Berge, den Ugab Fluss und den Brandberg. Wir durchqueren den geologisch interessanten Messum Krater, sehen uns Felsmalereien an, grosse Welwitschia Pflanzen, Hämorridensteine, schwer zu entdeckende Trichocaulon, Zehntausende von Pelzrobben am Kreuzkap, Flechtenfelder sowie Kormorane und Möwen am rauschenden Atlantik.

Im Ferienort Swakopmund verbringen wir zwei Tage. In der Bucht von Walvis Bay beobachten wir Flamingos und Pelikane. Durch den Namib Naukluft Park, den Kuiseb Canyon und dem Gaub Pass fahren wir nach Sesriem. Einen ganzen Tag verbringen wir in den Dünen von Sossus Vlei und Dead Vlei. Kältewolken stehen am Himmel und bewirken herrliche Morgen- und Abendstimmungen. Auf der Gästefarm Blässkranz werden wir herzlich empfangen und gut und reichlich verpflegt bevor wir über den Spreetshoogte Pass nach Windhoek zurück kehren.

Über den Sommer werde ich eine Newsletter Pause einlegen
und melde mich im Herbst wieder mit Erlebnissen aus Botswana.

Schöne Ferien und herzliche Grüsse
Uschi Kirchner - Exclusiv Safaris und
Joe Walter - Damaraland Trails and Tours