Mai 2008
Mai 2008
Messum Krater
"Dickpens“ Invasion
Spätnachmittags, am Fuße vom
mächtigen Brandberg Massiv errichten wir unser Feldcamp. Während das Campfeuer
flackert und zu Grillkohle niederbrennt verteidigen wir unsere marinierten
Steaks vor einer Meute hungriger Dickpense (Dornenheuschrecken). Wir packen die
gefräßigen Monster an ihren langen Beinen und schleudern sie in den nächsten
Busch. Die Biester geben keine Ruhe und formieren sich zu neuen Attacken auf
unser Abendessen und werden erneut abgewehrt.
Raubkatzen Witterung
Frühmorgens brechen wir zu
einer Wanderung in eine nahe Schlucht auf. Wir besuchen Felsmalereinen,
historische Wohnstätten und eine winzige Quelle. Im Sand sind deutlich die
frischen Prankenabdrücke von einem Leopard zu erkennen und wir glauben die
Raubkatze riechen zu können. Unsere Blicke durchdringen suchend das Dickicht,
jedoch ohne das Tier zu erspähen. Auf einem ausgetretenen Zebrapfad wandern wir
zurück zu den Fahrzeugen.
Exklusive Wüste
Mikberge
Der folgende Tag bringt uns
landschaftliche Höhepunkte. Durch extreme klimatische Bedingungen geformte
Sandsteinkulissen laden zum kraxeln ein. Der raue Fels bietet dem Schuhwerk
guten Halt. In gewaltigen Felsengrotten entdecken wir Steinwerkzeuge und
Malereien. Der Ausblick ist gewaltig.
In Fußmärschen erkunden wir
die Gegend. Es gibt genügend Täler, Schluchten, Felsgrotten und ausgespülte,
tief eingeschnittene Wasserläufe zu erkunden. Wege gibt es keine. Wenn man
Erfahrung hat, entdeckt man unzählige Felsgravuren, alte Wohnstätten mit
Steinwerkzeugen und kaum auffallende Grabstätten. Wir klimmen eine steile
Schlucht hinunter um exzellent erhaltene Felsgravuren die phantastische
Tiermotive darstellen, anzusehen. Es ist heiß. Wir rasten im Schatten von einem
gewaltigen Felsblock. Vor uns spiegelt sich ein winziger Wassertümpel der von
einer Quelle etwas weiter oben gespeist wird. Wir beobachten winzigkleine
Fröschchen, die zwischen den grünen Algen herumhopsen sowie Schmetterlinge und
Lerchen die zum trinken ans Wasser kommen.
Glück gehabt!
Wir unterhalten uns leise.
Joe drückt der harte Steinboden. Er verändert seine Position und blickt kurz
nach rechts um seine Hand neben sich am Felsen abzustützen. Impulsiv schreckt
Joe zurück. Alarmiert frage ich: "Schlange?“ "Ja, eine Zebraschlange“. Während
unserer Unterhaltung, kroch unbemerkt, direkt neben Joe, eine Zebraschlange
heran. Wahrscheinlich wurde sie vom Wasser und der Froschbeute angelockt und da
wir regungslos unterm Felsen saßen bemerkte sie uns nicht. Erst Joes plötzliche
Handbewegung alarmierte die Kobra, die blitzschnell unter die nächste Felsplatte
flüchtet und sich nicht wieder blicken lässt.
Felsgravuren- und Malereien
Zwischendurch fahren wir
hinunter zum Huab Trockenfluss um für unseren jüngsten Teilnehmer –er ist acht
Jahre alt- nach Wüstenelefanten Ausschau zu halten. Wir finden jedoch keine
einzige frische Spur welche die Anwesenheit von Dickhäutern verraten würde.
Dafür sichten wir zahlreich Oryxantilopen. Zurück in den Bergen besuchen wir
weitere Felsgravuren und eine Höhle mit wunderbar erhaltenen, sehr
ausdrucksvollen Felsmalereien (Foto). Wir kennen hier reichlich interessante
Plätze und könnten wochenlang umherwandern. Das Auge kann sich an der
landschaftlichen Schönheit des Gebietes nicht satt sehen. Eindrucksvolle
Wolkenbildung sowie ungewöhnlich üppiger Graswuchs, nach einer guten
Regensaison, verstärken die Empfindung noch.
Zu schnell verrinnt die
Zeit. Nördlich vom Brandberg, mit Ausblick auf die Kulisse des Bergriesen,
verbringen wir die letzte Nacht in der Wildnis in einem kleinen sandigen Revier.
Noch einmal sitzen wir gemeinsam ums Lagerfeuer, betrachten die züngelnden
Flammen unterm Dreibeintopf und lauschen den Geräuschen der afrikanischen Nacht.
Es ist Neumond und ein Sternenmeer blinkt am nachtschwarzen Firmament.
Wir hoffen, unser Bericht
hat Ihnen Freude bereitet und Namibia wieder ein wenig nahe gebracht. Wir
möchten Sie noch auf freie Plätze bei demnächst stattfindenden Touren hinweisen.
Demnächst erhalten Sie
unsere Berichte über Touren zum "Namib Rand Nature Reservat“ und von der
Wattvogelzählung in Walvis Bay, die am nächsten Wochenende beginnt.
Herzlich grüssen aus
Windhoek, mit winterlich kalten Temperaturen
Uschi + Joe |